Reise-Festspiele der Hoffnung
Und auf einmal stand im März die Welt still … Nun versuchen die Veranstalter von El mundo, das Reisen im Oktober wenigstens auf der Leinwand zu ermöglichen.
Wie viele andere Veranstaltungen stand das beliebte Abenteuer- und Reisefestival El mundo coronabedingt auf der Kippe. Nun soll es am 23. und 24. Oktober in Judenburg in einer „Softvariante“ über die Bühne gehen.
Warum habt ihr euch kurzfristig für eine Durchführung entschieden?
Gerfried Tiffner: Seit März ist weltweites Reisen ein unerfüllbarer Traum. Auch hat das Veranstaltungsleben eine schmerzliche Pause eingelegt. Wir wollen ein wenig zu Zukunftsoptimismus und Lebensfreude beitragen. Denn alles geht einmal vorbei.
Was erwartet die Veranstalter im Herbst?
Uwe Surtmann: Wir haben uns für die „sichere“ Variante mit 200 exklusiven Sitzplätzen entschieden. Dafür ist auch kein Präventionskonzept erforderlich. So können wir entsprechende Abstände zwischen den Besuchern gut gewährleisten. Auf den Sitzen selbst herrscht keine Maskenpflicht.
Und wenn sich die Situation weiter verschlechtert?
Uwe Surtmann: Wir werden die „Ampel“ gut im Auge behalten. Sicherheit geht natürlich vor. Im schlimmsten Fall müssen wir kurzfristig das Festival absagen. Wirtschaftlich ist das dann natürlich eine Katastrophe.
Wie hat euch Corona „erwischt“?
Gerfried Tiffner: Am Abend vor dem Flug zum Vulkanbergsteigen in Mexico kam die weltweite Reisewarnung. Zwei Stunden vor Abflug haben wir das Ticket storniert.
Seitdem ruht das Reiseleben. Auch beruflich musste ich geplante Trips nach Cornwall und Westaustralien absagen. Im Sommer waren wir dann doch zwei Wochen in einem Mobile Home in Italien. Wenig Touristen, und die Italiener waren viel disziplinierter als die Österreicher. Das war absolut entspannend.
War Reisen in Österreich eine Alternative?
Gerfried Tiffner: Es war ein spannender Sommer. Wir haben die Besuchermassen in Hallstatt ebenso erlebt wie am Leopoldsteinersee. Daraufhin haben wir die Reißleine gezogen und waren viel auf nicht so bekannten und überlaufenen Bergen abseits markierter Wege unterwegs. Da gab es viele tolle Neuentdeckungen.
Was sind eure nächsten Reisepläne?
Uwe Surtmann: Ich hoffe ganz stark, dass nächstes Jahr ein Abstecher ans Meer wieder ohne große Einschränkungen möglich sein wird. Zunächst freue ich mich aber auf die 14 hochkarätigen Reisevorträge bei El mundo (www.elmundo-festival.at).
Eure Erwartungen für das heurige Festival?
Gerfried Tiffner: Es wird heuer ein exklusiver Rahmen, aber ebenso wie die Salzburger Festspiele wollen wir ein Signal setzen für die Kultur- und Vortragsszene. Hoffen wir, dass im Oktober alles gut im Griff ist. Denn auf „Teufel komm raus“ werden wir die Veranstaltung sicher nicht durchziehen.