… haben sich zuletzt verbraucht. Nach einem Jahr mag keiner mehr über Corona reden. Doch über was sonst? Es fehlen die gewohnten Impulse, die sich bisher so vorzüglich für Smalltalk eigneten. Keine Urlaubsreise, mit der sich trefflich Neid erwecken ließe. Keine Restaurantbesuche, Konzerte oder Kinofilme, die man in der Nachschau genüsslich reflektieren könnte. Und vor allem: Kaum Stories über die aktuelle Liebe, „Sex in the City“ und die pralle Lust am Leben. Nur ein riesen Defizit an Geschichten, die sonst immer für Gesprächsstoff gesorgt haben. Selbst in den Sozialen Medien es still geworden: Keine Partyfotos, keine persönlichen Erlebnisse, nur die immergleichen Kommentare pro und kontra Pandemie, die einem seit Monaten bis zum Halse stehen. Facebook als „Story-Plattform“ ist tot und bloß ein Friedhof von millionenfach geteilten meist sinnentleerten Kommentaren. Davon wird es sich auch nicht mehr erholen. Ich denke, dass es nach Corona eine neue Renaissance geben wird: Freude an realen Treffen mit Freunden, an realem Austausch von Geschichten. Noch nie war der Mangel an persönlichen Kontakten so elementar spürbar wie in diesen seltsamen Zeiten.
Kategorie: Kolumne
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