Weil Worte unsere Sprache sind, haben wir uneingeschränkt Möglichkeiten, auszudrücken, was wir denken und fühlen. Dass dabei Wortneuschöpfungen entstehen, ist unumgänglich. Manche davon haben genau für den Moment Bestand, andere setzen sich durch und gehen ins familiäre oder freundschaftliche Wörterbuch ein. Einige wenige suchen ihresgleichen und sind so aussagekräftig, dass sie sich zügig verbreiten und im alltäglichen Sprachgebrauch Eingang finden. Das Schöne daran ist, dass sie, egal wie gebräuchlich sie sind, aus der Situation heraus entstehen und dabei eine Geschichte erzählen. Kürzlich habe ich pandemiebedingte Neologismen gelesen, die bekannte Empfindungen beschreiben und überlegt, ob auch andere mit filmischem Näheunwohlsein, Lockdownüberblicksverlust, Normalitätsrückkehrüberforderungsangst, Pandemiemüdigkeit und Themenvermeidungsfriedensstrategie etwas anfangen können. Und ob uns das Wissen über die Bedeutung dieser Wörter in einigen Jahren auf besondere Weise verbindet. Denn dann bewahrheitet sich, dass die deutsche Sprache eine schöne Sprache ist.
Kategorie: Kolumne
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