Murau Murtal in neuen Händen
Mitte Juni hat die Diplomgeographin Christine Bärnthaler die Agenden des Regionalmanagement Murau Murtal übernommen.
Mit Christine Bärnthaler konnte eine erfahrene Expertin für die Regionalentwicklung gewonnen werden. Sie hat in den letzten 20 Jahren bereits zahlreiche Regionsprojekte in den Bezirken Murau und Murtal initiiert und gemanagt und kennt die Region wie ihre Westentasche.
Kurz in wenigen Worten: Was sind die Stärken der Region Murau Murtal?
Christine Bärnthaler: Die Region zeichnet sich durch eine hohe Wohn- und Lebensqualität aus und verfügt über ein attraktives Bildungsangebot bis zur Matura. Neben Impulsprojekten wie dem Red Bull Ring oder dem Kreischberg sind sowohl die handwerkliche wie die industrielle Tradition Eckpfeiler. Spannend finde ich, dass sich die beiden Teilregionen Murau und Murtal mit ihren besonderen Stärken und Gegensätzen sehr gut ergänzen.
Was mögen Sie privat an der Region?
Christine Bärnthaler: Was ich persönlich besonders schätze, sind die große Hilfsbereitschaft und Bodenständigkeit der Menschen, damit verbunden das umfangreiche Kulturangebot von Theater- und Brauchtumsgruppen, Chören, Musikvereinen und Kulturschaffenden. Als Geographin bewege ich mich gerne in der Natur und schätze die landschaftliche Vielfalt, die zahlreiche Aktivitäten bei jedem Wetter rund ums Jahr ermöglicht.
Welche Potentiale gilt es zu heben?
Christine Bärnthaler: Ich denke es gilt, einerseits Wertschätzung und Begeisterung für den Lebens- und Wirtschaftsraum Murau Murtal bei den Bewohnern und Gästen zu erzeugen, weiters die verschiedenen Bereiche und Stärken noch besser zu vernetzen und daraus Synergien zu schaffen. Es geht auch darum, durch Beteiligungsprojekte alle Generationen – insbesondere die Jugend – ins Boot der Regionalentwicklung zu holen, damit sie ihren Lebensraum mitgestalten können und sich dadurch damit besser identifizieren.
Was sind die Schwerpunkte der neuen regionalen Entwicklungsstrategie?
Christine Bärnthaler: Die Strategie für die Großregion Murau Murtal dient als Richtschnur für die Entwicklung der Region in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Im Mittelpunkt stehen eine starke Wirtschaft, hohe Lebensqualität und vielfältige Natur- und Landschaftsräume, kurz: eine gelungene Symbiose aus Lebens- und Wirtschaftsraum.
Durch welche Maßnahmen sollen diese Ziele erreicht werden?
Christine Bärnthaler: Im Bereich Wirtschaft durch Digitalisierung, Innovation und die Qualifizierung von Arbeitskräften. Im Bereich Lebensqualität durch attraktive Angebote für alle Generationen, durch die Stärkung der Stadtund Ortskerne sowie bedarfsgerechte Mobilität. Dazu die behutsame Entwicklung der Naturräume, sparsamer Umgang mit Ressourcen und die Fortführung des erfolgreichen Weges Richtung Klimaneutralität.
Der Arbeitsmarkt brummt, es herrscht aktuell beinahe Vollbeschäftigung. Dennoch ziehen viele junge Leute weg. Was tun?
Christine Bärnthaler: Mit dem Thema Abwanderung habe ich mich in den letzten Jahren intensiv beschäftigt. Ein Allheilmittel gibt es nicht. Bei den „hard facts“ sind es neben guten Jobs u. a. leistbarer und attraktiver Wohnraum und gute Kinderbetreuung. Aktuell spielt uns die in der Pandemie aufgekommene Sehnsucht nach Ursprünglichkeit, Überschaubarkeit und sozialer Nähe, aber auch die Möglichkeit der digitalen Arbeit in die Hände.