Gibt man dem Nichtstun einen schönen Namen, ist es gar nicht mehr so schlimm, sich eine Auszeit zu gönnen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der das Nichtstun mit einem negativen Stigma behaftet ist. Ausrasten gleicht faulenzen und Pause ist Stillstand. Doch diese Sicht ist maximal weit von der Wahrheit entfernt, denn obwohl man augenscheinlich untätig ist, tut man in den Momenten der Ruhe etwas sehr Wertvolles für Körper, Geist und Seele. Entspannung muss nicht immer ein Fernsehabend, ein langer Spaziergang oder Gartenarbeit sein. Entspannung darf oder soll sogar regelmäßig durch eine müßige – im positiven Sinn des Wortes, also Muße bietende – Tätigkeit passieren. Wer einen Schritt weggeht von Hyperproduktivität, Effizienz auf höchstem Niveau und ungesundem Stress, tut damit vor allem sich selbst etwas Gutes. Mit Muße faul sein, Freizeit freie Zeit sein lassen und nach dem Vorbild unserer südländischen Nachbarn Dolcefarniente ins Leben zu integrieren, also ohne schlechtes Gewissen das Nichtstun zu genießen, ist ein guter Plan für den Sommer.
Kategorie: Kolumne
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